Rotwildhegegemeinschaft Zell

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Warum sind alte Hirsche so wichtig?

verfasst am 20. September 2021

Ab wann ist der Hirsch wirklich reif im Sinne von alt genug, um ihn zu strecken?

Er sollte mindestens vom 12. Kopf sein, da er erst im Alter vom 8. bis zum 12. Kopf dominant an der Brunft teilnimmt und das Brunftgeschehen steuert. In der Konsequenz führt dies bei einer ausreichenden Anzahl älterer Hirsche zu einer Befruchtung zum frühestmöglichen Zeitpunkt. Daraus resultieren frühe Setztermine und somit Kälber, die stark in ihren ersten Winter kommen.

Wir stellen jedoch fest, dass wir lange über die eigentliche Brunft hinaus noch brunftige Stücke und Beschlag erleben, weil junge Hirsche schon mal ein Stück vergessen. Es fehlen uns schlicht und ergreifend die erforderliche Zahl an Hirschen im Alter von 8 bis 12 Jahren!

Ein weiterer Effekt der fehlenden brunftfähigen und erfahrenen Hirsche ist das Setzen von weiblichen Kälbern im Überschuss und nicht in dem natürlichen Verhältnis von 50 zu 50. Eine Analyse der Meldungen im Rahmen des körperlichen Nachweises über die letzten fünf Jahre ergab einen Anteil an weiblichen Kälbern von 56,5% in unserer Hegegemeinschaft. Auch viele andere Rotwildhegegemeinschaften im deutschsprachigen Raum haben die Feststellung getroffen, dass etwa 55% Wildkälber gesetzt werden, ein untrügliches Zeichen der fehlenden Hirsche in der richtigen Altersklasse. Nur alte Hirsche machen Jungs!

Diese Erkenntnisse sind nicht neu, weshalb wir seit Beginn unserer Hegegemeinschaft das Mindestalter für den reifen Hirsch auf 12 Jahre festgesetzt haben. Sehen wir uns jedoch die Ergebnisse der Altersbestimmungen nach dem Zementzonenverfahren von Herrn Schatz an, so hatte ein einziger Hirsch in den zurückliegenden 9 Jahren das Zielalter erreicht! Für jedes Jahr, um das ein Hirsch zu früh erlegt wird, fehlen ihm – vereinfach gesagt – ein Viertel an Möglichkeiten an der Teilnahme am Brunftgeschehen.

Erlegen Sie deshalb nur einen wirklich reifen Hirsch, bei dem Sie nicht nach den Altersmerkmalen suchen müssen. Wir müssen der Klasse der mittelalten Hirsche eine Pause gönnen, bis genügend Hirsche sich zu wirklich reifen Hirschen entwickeln konnten. Nur dann haben wir die Möglichkeit, mehr Hirsche der Klasse I freizugeben und viele würden die Chance erhalten, ihren Lebenshirsch zu strecken!

Wie so etwas funktioniert, zeigt uns seit vielen Jahren die RHG Cochem-Kondel. Jüngstes Beispiel ist ein von unserem Kreisjagdmeister Heiko Mades erlegter Hirsch vom 14.-15. Kopf und einem Geweihgewicht von 6,9kg, das Foto spricht für sich!

Freigabe von einzelnen Tieren auf Bewegungsjagden

Dies ist anscheinend ein nie endend wollendes Thema, obwohl es aus wildbiologischer und jagdlicher Sicht gar keinen Interpretationsspielraum zulässt. Hierzu gibt es seitens der Deutschen Wildtierstiftung eine Einladung zu einem Online-Vortrag „Risiko von Kälberwaisen auf Bewegungsjagden – erste Ergebnisse einer Fallstudie“ von und mit Olaf Simon am 7.10.2021 von 17:00 Uhr bis 18:30 Uhr.

Unter dem nachfolgenden Link können Sie sich kostenlos zur Teilnahme anmelden: https://www.deutschewildtierstiftung.de/anmeldung

Zum Ausklang der Brunft wünschen wir Ihnen spannende Erlebnisse!

Ihr Vorstand
Karl Steinhoff

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